Montag, 20. Juli 2015

Lynn Flewelling - Shards of Time



Das war's. Der letzte Teil der Schattengilde-Bücher. Direkt am Erscheinungstag (2014) wurde es bestellt und lag seitdem unangerührt auf meinem Bücherstapel. Nicht, weil ich nicht wissen wollte, wie es mit Seregil & Co. weitergeht, sondern weil die Geschichte hier zu Ende ist. Und nur wenige Autoren schaffen es, dass ich so sehr an ihren Figuren hänge.

(Hier sollte eigentlich ein Otter-Bild hin, aber meine Zeichenversuche sind erbärmlich gescheitert - blödes Viech)

1. Das Licht in den Schatten
2. Der Gott der Dunkelheit
3. Unter dem Verrätermond
4. Shadows Return
5. The White Road
6. Casket of Souls
7. Shards of Time

Geistergeschichte gefällig? Dann seid ihr hier richtig. In diesem siebten Band geht es nach Kouros, einer Insel, auf der vor Jahrhunderten mal ein Orakel ansässig war. Jetzt steht dort bloß noch eine Ruine. Doch bei den Wiederaufbauarbeiten kommt es zu seltsamen Vorfällen. Menschen verschwinden. Und schließlich wird der Regent der Insel zusammen mit seiner Frau in einem verschlossenen, bewachten Raum ermordet. Der einzige Augenzeuge, eine zur Hilfe eilende Wache, verliert den Verstand und faselt bloß noch unverständliches Zeugs.

Klia bekommt den Auftrag, den ermordeten Regenten zu ersetzen und die Vorfälle aufzuklären, unterstützt von Thero und ihren drei Undercover-Spionen.

Dieses Buch hat wieder mal alles, was mein Fantasy-Herz höher schlagen lässt. Die Story ist gut durchdacht und spannend erzählt, mit genau der richtigen Mischung aus Dramatik, Action und Humor. Außerdem werden einige Fäden aus den Vorgängerbänden wieder aufgenommen und mit in die Handlung eingebracht. Die Bezüge zum ersten Teil runden die Gesamtgeschichte wunderbar ab.

Ganz besonders lebt diese Reihe jedoch von ihren Figuren. Allen voran wären da natürlich Seregil und Alec, die in der Öffentlichkeit als charmante aber harmlose Dandys durchgehen, während sie im Geheimen als Spione tätig sind. Sie gehören aber zum Glück nicht zu der untadeligen, seriösen und damit strunzlangweiligen Sorte, oder zu diesen 007-Alleskönnern. Man könnte eher sagen, dass sie in manchen Dingen ihren eigenen Moralvorstellungen folgen - aber irgendwer muss schließlich gewisse Jobs erledigen. --> die Katze von Rhiminee *g*.

Und auch Thero bekommt in diesem Buch jede Menge Entfaltungsspielraum. So muss der sonst so zurückhaltende Mann jetzt lernen, mit seinem Magier-Azubi umzugehen. Und der Kleine ist einfach zu niedlich.


Und damit ist diese Reihe beendet. Aber wer weiß? Das hat Flewelling damals nach dem dritten Teil auch schon mal gesagt. ;-)

Luck in the Shadows, my friends.

Sonntag, 5. Juli 2015

Susan King - Der Fluch des Highlanders






Am letzten Wochenende (26. - 28. Juni 2015) fanden in Hermannsburg die Hei(de)land Games statt. Für alle, die sich darunter nichts vorstellen können geht er hier zur Homepage: www.heideland-games.de

Mia und ich sind kurzentschlossen rübergefahren. Und natürlich erfordert eine solche Veranstaltung entsprechenden Lesestoff. Schließlich kann man anschließend im Hotel nicht irgendwas lesen, wenn man gedanklich noch ganz weit weg in Schottland ist. Und so habe ich mich für die Mystery-Lovestory "Der Fluch des Highlanders" entschieden.

Originaltitel: Waking the Princess
Übersetzung: Maria Fuks
wurde 2006 bereits unter dem Titel "Portrait der Liebe" veröffentlicht

Über der Familie MacBride liegt ein Fluch. Wann immer ein Clanoberhaupt aus Liebe heiratet, wird diese Frau frühzeitig sterben. Zugrunde liegt diesem Fluch die Legende der Dornenprinzessin, eine Geschichte aus dem sechsten Jahrhundert, über eine schöne Prinzessin, einen Druidenprinzen und ihre verbotene Liebesbeziehung.

1858 steht für Aedan MacBride daher fest, dass er nicht aus Liebe heiraten wird. Allerdings steht eine mögliche Heirat derzeit bei Aedan auch nicht gerade an oberster Stelle seiner To-do-Liste. Will er nämlich seinen Heimatsitz Dundrennan nicht verlieren, muss er laut dem Testament seines kürzlich verstorbenen Vaters allerlei Auflagen erfüllen. Und die bislang durchgeführten Renovierungsmaßnahmen haben bereits einen Großteil des Vermögnes verschlungen. Als jetzt auch noch bei Sprengungen zum Bau einer Straße alte Mauerreste zum Vorschein kommen, die möglicherweise von historischer Bedeutung sind, ist er alles andere als begeistert.

Die Altertumsforscherin Christina Blackburn ist ebenfalls wenig begeistert von der Aufgabe, die Mauerreste in Dundrennan zu untersuchen, wenn auch aus einem anderen Grund. Als 17-jährige hat sie sich von ihrem zwischenzeitlich verstorbenen Mann überreden lassen, ihm Modell für eine recht freizügige Interpretation der Dornenprinzessin zu stehen. Gegen ihren Willen wurde das Gemälde verkauft... an den derzeitigen Eigentümer von Dundrennan.

Das Buch hat mich überraschend gut unterhalten und gehört im Bereich der Regency-Love-Stories deutlich zu den besseren Exemplaren. Besonders die Auflösung bekommt einen kreativen Sonderpunkt. Natürlich gibt es einige Kitsch-Momente, aber die gehören bei dieser Art von Geschichte schließlich dazu. Ansonsten waren die Figuren jedoch durchaus interessant gezeichnet, auch die Nebenfiguren.


Nebenwirkung der Hei(de)land Games: Die Jungs von Skerryvore haben sich in meinem Autoradio breit gemacht.