Sonntag, 31. Mai 2015

Richard Kadrey - Devil said Bang



Teil 1 - Sandman Slim (Höllendämmerung)
Teil 2 - Kill the Dead
Teil 3 - Aloha form Hell
Teil 4 - Devil said Bang
Teil 5 - Kill City Blues
Teil 6 - The Getaway God

Bislang liegt nur der erste Teil in deutscher Übersetzung vor.

Achtung: Enthält Spoiler zu den Vorgängerbänden... die aber nicht unbedingt stören. Denn wer nur das erste Kapitel des ersten Teils gelesen hat weiß sowieso, dass aus Stark "The Monster who kills Monsters" niemals Schwiegermutters Liebling werden wird.

Also nur ganz kurz zur Ausgangssituation: James Stark alias Sandman Slim befindet sich in der Hölle. Schon wieder. Jedoch ist er in der Hackordnung nach oben gerutscht. Nachdem er bei seinem ersten Aufenthalt als Sklave in der Arena kämpfen musste, hat ihm nun Luzifer das Szepter in die Hand gedrückt und sich dann vom Acker gemacht. Man stelle sich also einen extrem angepissten Stark vor, der sich, statt nach Hause zu können, mit politischen Intrigen und Verwaltungskram auseinandersetzen muss, sowie dem ein oder anderen mehr oder weniger ekligen Attentäter. Zudem sollte er als neuer Luzifer eigentlich in der Lage sein, nach Belieben zwischen Erde und Hölle hin- und herzuwechseln. Zu blöd nur, dass ihm sein Vorgänger nicht alle Tricks verraten hat, so dass er sich jetzt selbst auf die Suche machen muss.

Noch kürzere Storyzusammenfassung: Antiheld mit Persönlichkeitsstörung (kann man das so nennen, wenn ein Teil von ihm sich abspaltet und sie getrennte Wege gehen?) muss die Welt retten, und die Hölle gleich mit, weil... irgendwer muss das schließlich tun.

Das ganze Ding ist ein buchgewordenes B-Movie der schlimmsten Sorte. Trashig, grellbunt und absolut geschmacklos. Dabei ist die ganze Geschichte jedoch sooo sehr überdreht, dass mich das ausnahmsweise nicht so richtig gestört hat. Zumindest nicht so sehr, dass ich das Buch weggelegt hätte. Obwohl, nein, das stimmt so auch nicht. Ich habe es immer mal wieder zur Seite gelegt, gedacht, dass dies der größte bullshit ist, der mir in letzter Zeit untergekommen ist, und es dann doch wieder hervorgeholt. Bin dann über eine Szene gestolpert, die zu einem "igitt, was macht der denn jetzt schon wieder" führte und dann trotzdem hängengeblieben.

Kennt jemand von Euch die Reihe?

Sonntag, 24. Mai 2015

Cornelia Funke - Recklesss: Das goldene Garn




Cornelia Funke - Reckless: Das Goldene Garn

Hierbei handelt es sich um den dritten Teil der Reihe um Jakob und Will Reckless.

Teil 1: Steinernes Fleisch
Teil 2: Lebendige Schatten
Teil 3: Das goldene Garn

Die Geschichte schließt nahtlos an die Vorgängerbände an und führt den Leser ein weiteres Mal in die Welt hinter dem Spiegel. Ohne Kenntnis der Vorgängerbände dürfte es jedoch einige Verständnisprobleme geben, da viele bekannte Figuren auftauchen und es keine ausführlichen Wiederholungen gibt. Die Reihe ist daher eher nicht für Quereinsteiger zu empfehlen. Aber hey, wer es noch nicht gelesen hat kann sich gleich auf drei wunderbare Abenteuer freuen. Und ich freue mich, dass ein nerviges "was bisher geschah" ausbleibt.

Und worum geht es diesmal?
Einst wurden die Erlelfen in der Welt hinter dem Spiegel von den Feen besiegt. Ein Fluch verwandelte sie in Bäume. Ein Fluch, der seit 800 Jahren Bestand hat. Doch ein paar wenigen von ihnen gelang die Flucht in eine Welt ohne Magie. Unsere Welt. Und nun wollen sie zurück.
In dem Glauben, die dunkle Fee hätte seine Freundin Clara mit einem Schlafzauber belegt, lässt sich Will von dem Erlelfen Spieler einspannen, in die Spiegelwelt zu reisen und die dunkle Fee zu töten, um damit seine Geliebte zu retten. Er ahnt nicht, dass Spieler ihn manipuliert, um die Feen zu töten und damit den Bann zu brechen.

Liebe und Eifersucht sind zentrale Themen dieses Buches. Da wäre zum einen Will, der aus Liebe loszieht, um eine Fee zu ermorden. Und natürlich auch die dunkle Fee selbst, die herzlose Unsterbliche, die für die Liebe ihre Heimat verlassen hat und den Verlust dieser Liebe nun kaum mehr ertragen kann. Aber ganz besonders geht es um Jakob, den unerschrockenen Schatzjäger und seine Gefährtin Fuchs, deren Liebe nicht sein darf, denn der Preis, den beide dafür zu zahlen hätten, ist unermesslich hoch.

Und natürlich ist auch diesmal die Spiegelwelt wieder voller Magie und zauberhafter Details beschrieben, dabei jedoch keinesfalls zahm. Märchen und Sagen sind hier lebendig und was lebendig ist, dass ist auch gefährlich. Die Handlung hat sich nach Osten verlagert und greift die entsprechenden Mythologien auf, so dass auch der dritte Ausflug in diese Welt an jeder Ecke Neues zu bieten hat.

Achtung: Dies ist keine Trilogie. Es wird zwar auch in diesem Band wieder eine Geschichte erzält, darum herum bleiben jedoch einige Fäden unbeendet.

... und das Warten auf Teil 4 beginnt.

Sonntag, 17. Mai 2015

Marian Keyes - Sushi für Anfänger


Originaltitel: Sushi for Beginners
Übersetzt von Susanne Höbel


Klappentext:

"Lisa kann es nicht fassen. Anstatt in den aufregenden Wirbel New Yorks wird sie ins nasskalte Dublin geschickt, um dort eine neue Stelle als Chefredakteurin anzutreten. Wie soll sie dort, wo man ihrer Meinung nach weder von Mode noch von Lifestyle etwas versteht, ein erfolgreiches Frauenmagazin aufbauen? Lisa nimmt die Herausforderung an - sie ist fest entschlossen, es den irischen Provinzlern so richtig zu zeigen. Doch bald merkt sie, dass sie ihre neuen Kollegen gewaltig unterschätzt hat..."

Der Klappentext beschreibt die Ausgangssituation der Geschichte treffend. Jedoch liegt der Schwerpunkt nach dem ersten Kapitel nicht mehr ausschließlich auf der Figur Lisa, die im Übrigen ein Kotzbrocken vor dem Herrn ist, sondern verteilt sich auf eine Handvoll sehr unterschiedlicher Personen.

Dabei ist Ashling, Lisas Assistentin, das verbindende Element. Ashling selbst ist ein nettes Durchschnittsmädel, immer hilfsbereit, bei allen beliebt und mit einem Helfersyndrom ausgestattet. Die Rolle des "netten Jungen von nebenan" besetzt Ashlings Nachbar Ted, der mit eigenwilligen Eulen-Witzen den Commedy-Himmel erobern möchte. Und natürlich gibt es auch eine unzufriedene Ehefrau und Mutter, hier Clodagh, Ashlings beste Freundin, sowie den umwerfend gutaussehenden Geschäftsführer Jack.

Mein Problem ist, dass mich die Geschichte einfach nicht fesseln konnte. Es soll eine neue Zeitschrift gegründet werden. Gut. Dazu wird eine erfolgreiche, reichlich zickige und bisweilen bösartige Redakteurin eingeflogen, die mit geringem Budget und einem zusammengewürftelten winzigen Team zurechtkommen soll. Könnte interessant werden. Bloß scheint es dann hauptsächlich um das Einsacken von Gratisproben von Werbepartnern zu gehen. Die ein oder andere Reportage wird vorbereitet, aber insgesamt bleibt die Zeitungsgeschichte Nebensache.

Stattdessen liegt das Hauptaugenmerk auf den Liebschaften und Intrigen der Figuren und natürlich der Frage, welche der Frauen am Ende Jack bekommt. Was so spannend jedoch nun auch wieder nicht ist.

Leider finde ich das Buch insgesamt eher mittelmäßig. Nicht wirklich schlecht, aber eben auch nichts, was ich begeistert meiner besten Freundin in die Hand drücken würde.

Sonntag, 10. Mai 2015

Alexandra Potter - Heute schon geträumt?

 

Klappentext:

„Hätte ich nur früher schon gewusst, was ich heute weiß“, denkt sich Charlotte Merryweather oft. Nie hätte sie etwas mit diesem Nichtsnutz angefangen, der ihr dann das Herz gebrochen hat. Sie hätte viel besser auf ihre Figur geachtet und ihr Geld nicht für so viele unnütze Dinge ausgegeben. Kein Wunder, dass sie begeistert ist, als sie nun mit Anfang dreißig ihrem früheren Ich begegnet und die Chance hat, all ihre Jugendsünden rückgängig zu machen. Aber ist ihr jetziges Leben als Geschäftsfrau im Dauerstress wirklich so perfekt? Vielleicht könnte ja die heutige Charlotte etwas von der unbeschwerten früheren lernen …"
 
 
Ich liebe Zeitreiseromane - warum also nicht mal eine Zeitreise mit einem leichten Frauenroman verbinden? Das Problem liegt wohl darin, dass in dieser Art locker-flockiger Unterhaltung für die meisten Leser Technik- und Physikgedöns nichts zu suchen hat. Also ist dies umgangen worden, indem man die Hauptfigur die Ereignisse einfach nicht zu genau hinterfragen ließ. Wenigstens wurde ihr eine bezaubernde Assistentin/Freundin zur Seite gestellt hat, die ein heimlicher Wissenschaftsfan ist und so ganz nebenher gewisse Theorien beisteuert. Trotzdem macht dieser Part nur einen sehr kleinen Teil der Geschichte aus. Schade eigentlich.
 
Aber nun zum Hauptteil der Story. Charlotte ist Anfang dreißig, hat eine eigene, erfolgreiche PR-Agentur und ist mit einem ebenso gut aussehenden wie erfolgreichen Mann liiert. Und natürlich zeigt sich Ihr Erfolg auch in ihrem erfolgreichen aufgestylten Äußeren. Und ja, das ist im Roman genau so übertrieben dargestellt *g*. Trotzdem wirkt die Hauptfigur nicht unsympathisch, bloß etwas... durchgeknallt. Aber auf eine nette Art und Weise.

Dann trifft sie auf ihr zehn Jahre jüngeres Ich, Lottie, die völlig unbeschwert gerade nach London gezogen ist, einen miesen Job hat, in einer Bruchbude lebt und sich prächtig amüsiert. Darüber, wie dieses Zusammentreffen zustande kommt, sollte man allerdings nicht zu genau nachdenken. Jedenfalls beschließt Charlotte, Lottie unter ihre Fittiche zu nehmen, und gewisse Fehlentscheidungen ungeschehen zu machen. 
 
Doch auch an Charlotte gehen diese Treffen nicht spurlos vorbei. Konfrontiert mit ihrem lebenslustigen jüngeren Ich beginnt sie, ihre jetzige Lebenssituation zu hinterfragen - und das hat ganz sicher nichts mit dem süßen Barkeeper zu tun, der damals auf Lottie stand und dem Charlotte erst vor kurzem in Ihrer Zeit wieder begegnet ist.
 
Natürlich ist der Roman in einigen Punkten sehr vorhersehbar. Er ist aber auch charmant genug geschrieben, so dass dies nicht weiter stört.
     

Montag, 4. Mai 2015

José Saramago - Die Reise des Elefanten



Johann der Dritte, König von Portugal, und seine Frau Katharina haben ein Problem. Sie brauchen ein Geschenk für Vetter Maximilian, den Erzherzog von Österreich. Und etwas Besonderes soll es sein. Etwas, dass vor den Augen der Öffentlichkeit etwas her macht. Hier kommt Salomon ins Spiel, ein Elefant, der mehr oder weniger in Vergessenheit geraten ist nachdem sich schon vor geraumer Zeit dessen Neuheitswert abgenutzt hat. Kurzerhand wird ein Soldatentrupp zusammenstellt, der den Elefanten zusammen mit dessen Pfleger Subhro an seinen neuen Besitzer übergeben soll. Und so beginnt ein Road-Trip durch Portugal und Spanien bis ins Wien des 16. Jahrhunderts.

Bislang stand noch nichts von Saramago auf meiner Leseliste, aufgrund seiner vielen Literaturauszeichnungen bin ich jedoch mit großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Joa. Es ist definitiv außergewöhnlich. Aber hat es mir gefallen? Mmh.

Zunächst einmal wäre da der überaus gewöhnungsbedürftige Schreibstil, denn Saramago nutzt keine Anführungszeichen für wörtliche Rede, lässt seine Figuren aber munter drauf los quatschen. Nach ein paar Seiten kann man sich daran zwar gewöhnen, es wirkt auf mich aber unnötig anstrengend. Zumal wenn innerhalb eines Satzes mehrere Dialogzeilen gewechselt werden und teilweise bloß durch die Groß- und Kleinschreibung zu erahnen ist, wo die eine Rede aufhört und die nächste beginnt. Der Sinn hinter dieser eigenwilligen Interpunktion erschließt sich mir nicht --> ist halt Kunst *schulterzuck*.

Die Story selbst ist schon interessant, jedenfalls für etwa zwei Drittel des Buches. Es wird zwar nicht unbedingt Spannung aufgebaut, aber die Reise an sich ist so ungewöhnlich, dass dies gar nicht notwendig ist. Der trockene Humor tut sein Übriges. Je näher jedoch das Ende rückt, desto mehr beginnt der Autor von der Reise-Story wegzudriften. Schon von Anfang an gibt es immer wieder Einschübe, in denen sich der Autor direkt an den Leser wendet, etwas vorwegnimmt oder erklärt. Zum Ende hin häufen sich diese Passagen und die Reise selbst tritt immer weiter in den Hintergrund. Ich hatte gegen Ende mehrmals den Wunsch, er möge endlich zum Punkt kommen.

Schade, aber die große Begeisterung bleibt bei mir aus.

Samstag, 2. Mai 2015

Achtung: Buchsuchtis stürmen Haltern!


Heute fand in Haltern am See der jährliche Büchermarkt statt. Allein schon der Gedanke an Marktstände voller Bücher ließ die Vorfreude wachsen. Und heute Morgen ging es dann in aller Frühe los. Na gut, um 08.00 Uhr war Abfahrt, aber an einem freien Tag ist das früh. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt und es herrschte strahlender Sonnenschein. --> Die Wettergötter sind ebenfalls Buchfans *g*.


 
Zusammen mit Mia von Mias-Tee-und-Schmoekerstube begann das große Stöbern und Wühlen und auch der ein oder andere Freudenschrei über einen Fund war dabei.
 

 

Das einzige Problem war eine immer schwerer werdende Tasche. Aber dafür sitze ich jetzt auch gerade mit einem riesig breiten Grinsen vor meinem neuen Bücherstapel.


Wie schaut es aus, war jemand von Euch dabei?